Die Liebe des Christus Jesus zu Sündern

Text: Markusevangelium 2, 13–17 - Einheitsübersetzung neu

Jesus ging wieder hinaus an den See. Da kamen Scharen von Menschen zu ihm und er lehrte sie. Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf und folgte ihm nach. Und als Jesus in dessen Haus zu Tisch war, da waren viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern zu Tisch; es waren nämlich viele, die ihm nachfolgten. Als die Schriftgelehrten der Pharisäer sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Worte des Lebens für uns

Christus Jesus, du bist unser bester Lehrer. Wir gehen so gern in deine Schule. Deine Worte sind wunderbar.
Wir haben zu dieser Evangelienstelle einige Fragen an dich. Am besten kannst du selber uns hinführen zu ihrem Verständnis.

Christus Jesus, du hast den Zolleinheber Levi in deinen engeren Kreis berufen. Zolleinheber hatten damals im Volk Israel einen sehr schlechten Ruf. Ihnen wurde vorgeworfen, mit der römischen Besatzungsmacht zusammenzuarbeiten und zu ihren eigenen Gunsten höhere Summen einzuheben, als ihnen vorgeschrieben war. Bei den Frommen in Israel zählten sie deshalb zu den schweren Sündern, für die im auserwählten Volk Gottes kein Platz war. Warum hast du ausgerechnet einen Zolleinheber eingeladen, mit dir zu gehen?

Christus Jesus:

Meine Lebensaufgabe in meiner Zeit als Jesus von Nazareth sah ich darin, die Worte und den Willen Gottes mit meinem Reden und Handeln zu verkünden. Gottes Liebe ist unbeschreiblich groß. Er weist niemanden von sich und schließt keinen aus. In seinem Reich ist für alle Platz, auch für die größten Sünder. Seine Liebe schenkt er allen in gleicher Weise. Das habe ich dem Zolleinheber Levi und allen zeigen wollen, die wie er als Sünder abgestempelt sind. Dass ich damit die Frommen Israels herausfordere, wusste ich und habe es in Kauf genommen.

Christus Jesus, Sünder sind dir offensichtlich in Scharen gefolgt. Da ist die Rede von vielen, mit denen du im Haus des Levi gegessen hast. Was haben sie von dir bekommen, dass sie sich bei dir so wohlgefühlt haben?

Christus Jesus:

Die Zolleinheber und "andere Sünder" haben Ablehnung und Verachtung erfahren. Sie wurden von vielen wie Aussätzige gemieden. Wie auf alle anderen Menschen bin ich auf sie mit derselben Achtung und Wertschätzung zugegangen. Ich habe ihnen gezeigt, dass Menschen ihre Würde bei Gott nie verlieren. Das habe ich den Schriftgelehrten und Pharisäern in gleicher Weise vermittelt. Auch ihren Einladungen zu einem gemeinsamen Mahl bin ich gefolgt. Ich habe niemanden ausgegrenzt, weil Gott niemanden ausgrenzt. Niemals! Oft habe ich das Leben im Reich Gottes mit einem Gastmahl verglichen. Gottes ewiges Gastmahl ist für alle bereitet.

Christus Jesus, du hast gesagt: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Siehst du Sünde als Krankheit?

Christus Jesus:

"Sünde" braucht Heilung. Sünder bestrafen geht ganz daneben. Gott ist kein Strafender, sondern ein Heilender. Gott heilt mit dem wirksamsten Medikament: mit Liebe. Ich habe "Sündern" nie Gottes Strafe angedroht, sondern ihnen Gottes Liebe zugesprochen und sie seine Liebe durch meine Liebe spüren lassen.

Christus Jesus, danke für deine aufbauenden, guten Worte.