Heilende Berührungen
Text: Markusevangelium 6, 53-56 - Einheitsübersetzung neu
Sie fuhren auf das Ufer zu, kamen nach Gennesaret und legten dort an. Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sogleich. Die Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken auf Liegen zu ihm, sobald sie hörten, wo er war. Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.
Worte des Lebens für uns
Text: Theo Schmidkonz SJ
Sie nannten Jesus: Heiler, Heiland. Von allen Seiten strömten sie ihm zu - wie im Bild links unten der Aussätzige. Von Mitmenschen in die Ecke gedrängt, geduldet am Rand der Gesellschaft, verwundet an Händen und Füßen, noch mehr aber - an seiner Seele. Gerade darum ging es Jesus: um das Heil der Seele!
Oben im Bild ein gerade Geheilter, der lange Zeit gelähmt war. Jesus appelliert meist an den Glauben, auch an den Glauben an sich selbst: "Steh auf! Geh!" Du kannst es. Durch Jesu Wort kommt Leben in ihn und er bewegt sich - samt seiner Last. Dankbar preist er nun seinen Gott.
Im Gegensatz zu ihm: zwei "Fromme", leider fast schon "unheilbar Kranke". Empört über Jesu Heilung am Sabbat, halten sie fest am heiligen Gesetz, das verbietet, am Sabbat zu heilen. Doch über dem Gesetz, betont Jesus, steht die Liebe - auch am Sabbat. "Barmherzigkeit will ich, keine Opfer."
Und da ist eine Frau, die sich Jesus zu Füßen wirft, ihn mit Bitten beschwört, während eine andere Frau von rückwärts sich fast an Jesus hinschmiegt. Es könnten Marta und Maria sein, die für ihren schwerkranken Bruder bitten. Auch das ist menschlich, heilsam: den anderen hintragen zu Christus, wie es der Afrikaner mit dem Weißen tut.
Voraussetzung für Heilung: aussteigen aus vermeintlichen Sicherheiten und sich hinauswagen ins Ungewisse. So wie die drei Jünger rechts im Bild: Jesus vor Augen, seinen Spuren folgend. Und wir werden erfahren: Immer wieder geht die Sonne auf auch in der dunkelsten Nacht des Lebens. Jesus nimmt unser Leben in seine Hand. In seiner Hand wird alles gut.
Jesus, wir dürfen bitten und klagen, wir dürfen sogar Wunder erbitten. Aber das größte Wunder bist du, unser Gott - mitten unter uns als Mensch, Bruder und Freund. Du nimmst uns in deine Hand und versprichst uns: "Niemand kann euch meiner Hand entreißen." Du machst uns in tiefster Seele gesund, glücklich und stark.
Hilf uns, Jesus, dass wir täglich den Spuren deiner Liebe folgen; dass auch unsere Hände heilende Hände sind. Dann wird deine Sonne über uns nie untergehen - auch nicht in der Nacht.