Wie durch ein Drehkreuz
Text: Matthäusevangelium 7, 13–14 - Einheitsübersetzung neu
Geht durch das enge Tor! Denn weit ist das Tor und breit der Weg, der ins Verderben führt, und es sind viele, die auf ihm gehen. Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und es sind wenige, die ihn finden.
Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
Jesus, wie den Jüngern von Emmaus deutest du uns die Schrift. Dein Geist wohnt in uns und leitet uns an, den Sinn deiner Worte mit unserem Herzen zu verstehen.
Jesus:
Einst hat der ewig Liebende unserem Propheten Mose die Gesetze des Lebens ins Herz gelegt, damit er sie an unser Volk weitergebe. Durch Mose ließ Gott unserem Volk sagen: "Siehe, hiermit lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor, nämlich so: Ich selbst verpflichte dich heute, den HERRN, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und seine Gebote, Satzungen und Rechtsentscheide zu bewahren, du aber lebst" (5. Mose 30, 15.16a) und "Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen" (5. Mose 30, 19b).
Also FRÜHER wurde gesagt: Wer das von außen angeordnete Gesetz des Mose mit seinen 613 Geboten befolgt, lebt vor Gott richtig und findet das Leben.
ICH aber zeige euch einen neuen Weg zum Leben und zum Glück. In der Bergpredigt lege ich meinen Weg vor. Es ist der Weg der Liebe, der Güte, der Menschlichkeit, der Barmherzigkeit, der Vergebung, des Einfühlens, des Verstehens, der Gewaltfreiheit, des Friedens, der Sanftmut, der Zärtlichkeit. Diesen Weg bin ich selbst gegangen.
Heute lege ich meinen Weg in euer Herz, in euer Inneres und lade euch ein, ihn, nicht weil er euch von außen aufgetragen ist, sondern aus innerer Überzeugung zu gehen.
Die Tür zum wirklichen Leben nenne ich deshalb eng und den Pfad zum richtigen Leben deswegen schmal, weil jede und jeder für sich durch diese Tür wie durch ein Drehkreuz eintreten und diesen Pfad für sich, eigenständig gehen muss. Die Entscheidung, meinen Weg zu gehen, ist eine ganz persönliche. Äußerlich einer Religionsgemeinschaft anzugehören und ihre Grundvollzüge äußerlich mitzumachen, ist (noch) nicht der Weg in meine Nachfolge. Er vollzieht sich in eurem ureigensten Inneren und verwirklicht sich im Alltag eures Leben.
Jesus, wir danken dir für die Deutung deiner Worte.