Unser Vater, himmlischer du
Text: Matthäusevangelium 6, 9–15 - Einheitsübersetzung neu
So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen! Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen! Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Gottes Wort ist Liebesbotschaft an uns
Die Mitte der "Bergpredigt" ist das Gebet "Vater unser".
Mütterlich und väterlich ewig Liebender!
Du bist in uns und in allen Geschöpfen.
Wir und alle Geschöpfe sind deine Kinder.
Du bist die unbedingte Liebe.
Du bist die ewige Güte.
Du bist die unendliche Barmherzigkeit.
Du bist die bedingungslose Vergebung.
Du bist unsere Hoffnung.
Du bist unser Halt.
Du bist unsere Geborgenheit.
Du bist unsere Heimat.
Du bist unsere Sicherheit.
Du bist unser Schutz.
Du bist unsere Zuflucht.
Du bist unsere Kraft.
Du bist unsere Würde.
Mütterlich und väterlich ewig Liebender!
Dein Name ist Friede.
Dein Name ist Versöhnung.
Dein Name ist Vollendung.
Dein Name ist Ewigkeit.
Dein Name ist Himmel.
Dein Name ist Paradies.
Dein Name ist Glückseligkeit.
Dein Name ist Zärtlichkeit
Dein Name ist Wahrheit.
Dein Name ist Weisheit.
Dein Name ist Heil.
Dein Name ist Gnade.
Dein Name ist Licht.
Mütterlich und väterlich ewig Liebender!
Dein Reich, das sind die Galaxien, Sonnen, Planeten und Monde.
Dein Reich, das sind die Atome, Moleküle und Zellen.
Dein Reich, das sind die Wolken, Meere, Berge und Seen.
Dein Reich, das ist die Luft, das Wasser und Eis.
Dein Reich, das sind die Wälder, Wiesen, Blumen und Blüten.
Du zeigst dich im ruhelosen Wogen der Gezeiten.
Du formst dich in den Mustern eines Kristalls und Edelsteins.
Du regst dich in den Gliederfüßchen einer Krabbe.
Du schaust uns an im neugierigen Blick eines Rhesusäffchens.
Du bist die Zärtlichkeit, mit der ein Kätzchen seine Jungen leckt.
Du begegnest uns, wenn wir einander Wertschätzung und Würde schenken.
Dein Reich ist Liebe, Ordnung und Weisheit.
Mütterlich und väterlich ewig Liebender!
Was das Herz uns sagt, ist dein Wille.
Was das Bedürfnis der Zeit, ist dein Wille.
Dich, uns selbst und unsere Mitgeschöpfe zu achten, zu ehren und zu lieben, ist dein Wille.
Dass wir lernen, uns zu entfalten, zu wachsen und zu reifen, ist dein Wille.
Dass wir dir vertrauen und uns fallen lassen in dich hinein, ist dein Wille.
Dass wir zu dir, zu uns selbst und den anderen finden, ist dein Wille.
Dass wir anderen zuhören, uns in sie einfühlen und sie verstehen lernen, ist dein Wille.
Dass wir mit unseren Mitgeschöpfen achtsam, einfühlsam. sanft, zärtlich und gewaltfrei umgehen, ist dein Wille.
Mütterlich und väterlich ewig Liebender!
Du gibst uns jeden Tag, was wir wirklich brauchen für Körper, Geist und Seele.
Dass wir nicht mehr nehmen als das, was wir zum Leben wirklich brauchen, ist dein Wille.
Mütterlich und väterlich ewig Liebender!
Du schenkst uns Vergebung voraussetzungs- und bedingungslos.
Dass wir lernen, uns selbst und einander zu vergeben und versöhnt mit uns selbst und miteinander zu leben, ist dein Wille.
Mütterlich und väterlich ewig Liebender!
In unserem Hang zur Bequemlichkeit führst du uns.
In unserer Neigung zum raschen Genuss führst du uns.
In der Verlockung der günstigen Gelegenheit führst du uns.
In der Gefahr der Oberflächlichkeit und des Leichtsinns führst du uns.
In Lebenskrisen führst du uns.
In Ängsten, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung führst du uns.
In Leid und Not führst du uns.
Wenn unsere kleine Welt in den Abgrund zu stürzen droht, führst du uns.